1945
Anfang April stellt die SS wieder Transporte zusammen. Eine Woche verbringen Tausende Häftlinge in Vieh-Wagons. Als die amerikanische Luftwaffe einen Zug in der Nähe von Bergen-Belsen bombardiert, können 4000 Häftlinge fliehen. Die Dorfbewohner der Umgebung erschlagen sie mit Stöcken und Harken. Sie töteten freiwillig. Keiner hatte es ihnen befohlen.
Wieder stellen die Nazis Transporte mit Juden zusammen. Man will angeblich Häftlinge gegen deutsche Kriegsgefangene austauschen. Am 6. April verlässt Sara mit einem solchen Transport das KZ Bergen-Belsen. Doch die SS-Wachmannschaften lassen die Wagons auf freier Strecke stehen und fliehen vor den anrückenden Truppen der Alliierten.
Am 13. April 1945 bei Farsleben, nördlich von Magdeburg, stoßen amerikanischen Truppen auf die verwaisten Züge. Sara wird mit 12 Jahren und einem Gewicht von 17 Kilo befreit. Von den 16 Geschwistern der Familie Gottdiener haben 13 und die Mutter überlebt. 60 Mitglieder ihrer Familie kamen unter den Nazis ums Leben.
Sara: “Wir haben nicht geglaubt, dass wir frei sind. Wir wussten gar nicht, was das ist.“