1945
Sara kommt wieder in ein Lager. Diesmal in das befreite, ehemalige KZ Buchenwald. Das Schweizer Rote Kreuz stellt Kindertransporte zusammen, nach Amerika, in die Schweiz und nach Palästina. Sara und ihre Familie entscheiden sich ohne zu zögern für Palästina. Über Paris, Marseille, gelangt Sara mit ihren Geschwistern am 16. Juli 1945 mit dem ersten Einwanderungsschiff nach Haifa, Palästina.
Sara: „Als ich als 12jähriges Mädchen nach Palästina kam, da war ich so glücklich und aufgeregt und wollte nur noch ausrufen: 'Ich lebe, ich bin ein freies jüdisches Mädchen!' Ich bin im Alter von 12 Jahren noch einmal geboren worden.“
1945
Sara erwartet das nächste Lager. Palästina steht zu jener Zeit noch unter Britischer Mandatsherrschaft. Um den Zustrom von Juden aus Europa nach Palästina zu stoppen, sperren die Briten Tausende Ankömmlinge in „Illegale Gefangenenlager“. Sara darf mit anderen Kindern legal einreisen, kommt aber trotzdem in das Gefangenenlager in Atlit, nahe dem Hafen Haifa. Wieder Stacheldraht, Desinfektion, Separation – und Saras Alptraum, - wieder Wagons.
1949
Nach dem Unabhängigkeitskrieg darf Sara das machen, was sie nie durfte - zur Schule gehen. Zusammen mit 200 Waisenkindern kommt sie in das Internat „Mossad Alia“. Dort bleibt sie 3½ Jahre. Sie arbeitet später in Jugendgruppen, engagiert sich für den jungen Staat Israel.
Sara: „Unserer Familie Gottdiener widerfuhr ein Wunder. Trotz Todesängsten und Qualen, die wir durchstanden, trotz der Verbrennung und Ermordung von 60 Mitgliedern unserer Familie, hat fast ein ganzer Stamm überlebt, und dieser Stamm hat bei der Gründung des Staates Israel mitgewirkt.“